Jucken und Brennen im Intimbereich ist für die Betroffenen stets ein unangenehmes Unterfangen und zudem häufig mit Scham verbunden. Oftmals werden solche intimen Probleme lange Zeit verschwiegen oder heruntergespielt. Offen darüber zu reden, fällt zahlreichen Patientinnen schwer, weil intimes Jucken und Brennen oft mit mangelnder Hygiene oder mit Tabuthemen wie sexuell übertragbaren Krankheiten assoziiert werden. Der Intimbereich sollte jedoch keine Tabuzone sein. Ebenso wenig sollten Patientinnen sich davor schämen, bei Problemen offen und ehrlich Hilfe aufzusuchen. Eine mögliche Ursache für das Jucken und Brennen in der Intimzone kann der Lichen sclerosus (LS) sein, eine weitverbreitete, aber dennoch weitestgehend unbekannte Hauterkrankung.
Kennzeichen von Lichen sclerosus
Lichen sclerosus ist eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die die äußeren Genitalien betrifft. Das macht sie körperlich, aber vor allem auch psychisch belastend für die Betroffenen. Viele der Patientinnen schämen sich für die weißen flechtenartigen Flecken auf der entzündeten Haut. Allein engere Kleidung kann an den Stellen zu Schmerzen führen. Ähnlich verhält es sich beim Wasserlassen oder auch beim Geschlechtsverkehr. Besonders unangenehm für die Patientinnen sind der ständige, starke Juckreiz und das Brennen im Intimbereich, mit denen die Erkrankung einhergeht. Schaffen es die Frauen nicht, das Kratzen zu unterlassen, wird der ohnehin sensible Bereich noch mehr gereizt.
Diese Symptome können auf einen LS hindeuten
- Trockene Haut über längere Zeit
- Risse in der Haut
- Anhaltende Schmerzen und ein starker Juckreiz im Intimbereich
- Helle, weiße Flecken auf der Haut (teilweise mit Pigmentstörungen)
- Rötungen
- Brennen
- Vernarbungen
- Geweberückgang an den Schamlippen
- Verklebung an den Schamlippen
- Libidoverlust
Lichen sclerosus bedeutet übersetzt soviel wie „trockene Flechte“. Hergeleitet wird die Bezeichnung von Flechten, die Baumrinden befallen, da das Erscheinungsbild der Erkrankung diesen Flechten ähnelt. LS trocknet die Haut im Intimbereich aus. Daraufhin bilden sich weiße Hautstellen, die aufreißen und vernarben können.
Betrifft LS nur Frauen?
Die Erkrankung wird häufig mit Frauen in Verbindung gebracht. Insbesondere nach der Menopause wird LS oftmals diagnostiziert. Jedoch kann die Hautkrankheit bereits deutlich früher ausbrechen. Auch junge Frauen und sogar Teenager können an den Beschwerden von LS leiden. Selbst im Kleinkindalter ist ein Ausbruch der Hauterkrankung möglich.
Die weißlichen und schmerzenden Hautstellen sind jedoch kein rein weibliches Krankheitsbild, sondern auch Männer können an Lichen sclerosus erkranken. Da sowohl Frauenärzte als auch Urologen oftmals wenig bis keine Erfahrung mit der Erkrankung haben, wird LS leider häufig erst sehr spät diagnostiziert und behandelt. Im Frühstadium ist LS zudem schwer zu erkennen und wird oftmals für eine Pilzinfektion oder eine Blasenentzündung gehalten. Die Erkrankung ist übrigens nicht ansteckend. Zudem ist sie nicht heilbar, aber mit modernen Therapien gut behandelbar.
Wie wird Lichen sclerosus behandelt?
Nach der Diagnose durch eine Expertin beziehungsweise durch einen Experten wird die Erkrankung zunächst mit einer Salbenkur behandelt. Die Kortisonsalbe wird in regelmäßigen Abständen auf die Hautstellen aufgetragen und lindert langanhaltend die Beschwerden. Bei einer frühzeitigen Therapie können langwierige Erkrankungsverläufe und starke Folgeschäden möglichst vermieden werden. Sollte es bereits zu starken Hautveränderungen gekommen sein, ist in manchen Fällen ein operativer Eingriff notwendig.
Eine innovative Behandlungsmethode zur Linderung der Symptome des LS ist die Laserbehandlung mit MonaLisa Touch®. Das Gerät sendet sanfte Laser-Impulse an das Vaginalgewebe und regt somit die Revitalisierung der Vaginalwände an. Die Impulse erreichen sowohl die obere Hautschicht (Epithel) als auch das tieferliegende Gewebe. Die Regenerations- und Neubildungsprozesse nehmen positiven Einfluss auf die Gesundheit des Intimbereichs. Zudem wird die Lubrikation (Feuchtigkeitsversorgung) verbessert. Ein Behandlungszyklus besteht aus mehreren kurzen Einzelanwendungen (für gewöhnlich sind es drei Behandlungen). Im Anschluss bietet es sich an, die Behandlung alle sechs bis zwölf Monate zu wiederholen, um die positiven Resultate lange Zeit aufrechtzuerhalten.
Persönliche Beratung in der Praxis
Bei einem anhaltenden starken Juckreiz und Hautveränderungen sollten Sie sich an eine erfahrene Ärztin beziehungsweise an einen erfahrenen Arzt wenden, um die Symptome abklären zu lassen. Ich habe mich auf die Diagnose und die Behandlung von Lichen sclerosus spezialisiert und stehe Ihnen gern zur Seite. Die Beschwerden müssen Ihnen keinesfalls unangenehm sein – Sie können ganz offen mit mir sprechen. Sollte ein LS vorliegen, finde ich gemeinsam mit Ihnen die passende und schonende Behandlung, um die Beschwerden für Sie nachhaltig zu lindern und Ihnen ein Plus an Lebensqualität zu sichern. Einen Termin können Sie ganz bequem über die Onlinebuchung oder mit meinem Praxisteam vereinbaren.