Verschiedenste Bereiche unseres Körpers und unserer Gesundheit lassen sich bereits allein durch die Ernährung beeinflussen. Dazu zählen unter anderem das allgemeine Wohlbefinden und die Stimmung, die Haut, die Abwehrkräfte und die Darmaktivität. Auch die Vagina scheint durch die Ernährung beeinflusst zu werden. Mit den richtigen Nahrungsmitteln können Sie somit die vaginale Gesundheit und Funktionalität positiv beeinflussen, Infekten entgegenwirken und Krämpfe während der Periode reduzieren. Was ist dran am Trend „Vagina-Food“? Wie lassen sich vaginale Beschwerden reduzieren? Wir haben einige kleine Tipps für Sie zusammengetragen, die Sie für sich ausprobieren können.
Präbiotika und Probiotika
Die Bedeutung von Präbiotika und Probiotika sind vor allem aus dem Bereich der gesunden Darmflora bekannt. Doch auch für den vaginalen Bereich eignet sich eine Ernährung, die darauf aufbaut. Probiotische Bakterien sind lebende Mikroorganismen. Diese nützlichen Bakterien sind sehr wichtig, um Infektionen zu bekämpfen und den natürlichen pH-Wert des jeweiligen Körperbereichs aufrechtzuerhalten. Prebiotische Nahrungsmittel sind beispielsweise Knoblauch, Lauch und Zwiebeln. Zu den probiotischen Nahrungsmitteln zählen unter anderem Joghurt, Gurken und Sauerkraut.
Durch die Zufuhr dieser Lebensmittel wird beispielsweise die Produktion von Milchsäure begünstigt. Diese ist für den Intimbereich besonders wichtig, da sie das saure Milieu der Zone hervorruft. Nur so ist gewährleistet, dass schädliche Erreger es schwer haben, in das Innere des Körpers zu gelangen beziehungsweise sich anzusiedeln und zu vermehren.
Gesunde Fette
Auch diesen Tipp kennen Sie bestimmt bereits aus anderen Ernährungsratschlägen für eine allgemein gesunde Ernährung: Nehmen Sie gesunde Fette zu sich. Sie sind beispielsweise in Nüssen, Mandeln Ölen, Avocados und Leinsamen enthalten. Insbesondere Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und nehmen somit einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit. Auch für das Gleichgewicht der Scheidenflora sollten diese „guten“ Fette unbedingt auf dem Speiseplan stehen. Sie regulieren Cholesterinwerte und Östrogenspiegel. Befinden sich beide in einer natürlichen Balance, trägt das zu einer gesunden Scheidenflora bei, was uns wiederum vor Erregern und Infekten schützt.
Übrigens wirkt sich Omega-3 für viele Patientinnen auch sehr positiv während der Periode aus. Die krampflindernde und entzündungshemmende Wirkung kann dazu beitragen, Regelschmerzen zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern. Ebenso kann Magnesium als natürlicher Krampflöser dienen.
Essen Sie frische Zutaten
Bei der Ernährung sollte darauf geachtet werden, frische Zutaten zu sich zu nehmen und öfter mal selbst zu kochen. Auch Kräuter besitzen zahlreiche Vitamine und Nährstoffe, die unsere Gesundheit fördern. Greifen wir hingegen zu verarbeiteten und industriell hergestellten Lebensmitteln, gehen viele dieser positiven Aspekte verloren. Stattdessen führen wir uns Zusätze zu, die unserem Immunsystem schaden können. Das wiederum spiegelt sich dann oft auch im Intimbereich wider und kann diesen reizbarer und anfälliger machen.
Reduzieren Sie zuckerhaltige Lebensmittel
Zucker kann den Laktobazillen schaden. Infolgedessen können diese ihre Aufgaben nicht mehr problemlos erfüllen oder sie sterben sogar ab. Eine geringere Anzahl an Laktobazillen kann unter anderem dazu führen, dass der pH-Wert des Intimbereichs gestört wird, was ihn beispielsweise anfälliger für Infekte und Reizungen oder Irritationen macht. Daher kann es sich anbieten, den Verzehr von Zucker und zuckerhaltigen Nahrungsmitteln wie beispielsweise Süßigkeiten zu reduzieren.
Scheidentrockenheit entgegenwirken – Tofu kann helfen
Ein sinkender Östrogenspiegel bringt meist Scheidentrockenheit mit sich. Vor allem in den Wechseljahren bemerken viele Frauen diese Veränderung. Scheidentrockenheit kann wiederum das Risiko für Infekte erhöhen und zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr beitragen. Das Hormon Östrogen fördert hingegen Scheidenfeuchtigkeit und sorgt dafür, dass die Vagina elastisch bleibt.
Einige Lebensmittel enthalten sogenannte Isoflavone. Dabei handelt es sich um östrogen-nachahmende Pflanzenstoffe. Sie sind vor allem in gering verarbeiteten Soja-Produkten wie Tofu oder Edamame enthalten. Der Verzehr dieser Lebensmittel kann Scheidentrockenheit reduzieren.
Durchblutungsfördernde Wirkung von Äpfeln?
In Äpfeln ist das Flavonoid Phlorizin enthalten. Es ähnelt dem weiblichen Sexualhormon Estradiol. Zudem befindet sich in Äpfeln auch Polyphenolen. Diesen beiden Stoffen wird nachgesagt, dass sie die Durchblutung fördern. Das wirkt sich auch positiv auf den Vaginalbereich aus, der dadurch nicht nur besser durchblutet wird und jung bleibt, sondern auch mit mehr Feuchtigkeit versorgt wird. Das trägt zum einen zum allgemeinen Wohlbefinden bei und hat zum anderen auch positiven Einfluss auf das Sexualleben.
Nicht vergessen: viel trinken!
Um die Gesundheit der Intimzone zu fördern, ist auch eine ausreichende Wasserzufuhr nicht zu vernachlässigen. Flüssigkeit ist wichtig, damit unser Körper seine Funktionen ohne Störungen ausüben kann. Zudem sorgt viel trinken dafür, dass wir häufiger die Blase entleeren und somit Erreger aus dem Körper und aus dem Intimbereich spülen. Des Weiteren kann viel trinken unangenehmen Gerüchen entgegenwirken.
Haben Sie weitere Fragen zur Vaginalgesundheit oder haben Sie vaginale Beschwerden und suchen nach einer passenden Behandlung? Gern helfe ich Ihnen in einem persönlichen Gespräch weiter!