Umgang mit Intimität und Sexualität bei Lichen sclerosus

Körperliche Nähe und Intimität gehören für viele Menschen zu einem erfüllten Leben – sei es durch Zärtlichkeit, Sexualität oder das einfache Gefühl, sich im eigenen Körper wohlzufühlen. Doch genau das kann für manche Frauen zur Herausforderung werden: Lichen sclerosus, eine chronische Erkrankung im Intimbereich, bringt nicht nur körperliche Beschwerden wie Juckreiz, Brennen oder Schmerzen mit sich, sondern sie wirkt oft auch tief ins persönliche Erleben hinein. Viele Betroffene fühlen sich verunsichert, gehemmt oder entwickeln Schamgefühle, die Nähe und Intimität belasten können. Wenn der eigene Körper zur Quelle von Unbehagen wird, verändert das nicht selten auch das Verhältnis zu sich selbst und zu anderen. In diesem Beitrag wollen wir näher auf dieses Thema eingehen und Ihnen zeigen, wie Lichen sclerosus sanft mithilfe der Lasertherapie (MonaLisa Touch®) behandelt werden kann.

Was steckt hinter der Erkrankung Lichen sclerosus?

Lichen sclerosus ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die überwiegend den Intimbereich betrifft und vor allem bei Frauen auftritt. Auch wenn die genauen Ursachen bislang nicht vollständig geklärt sind, vermuten Fachleute, dass hormonelle Faktoren und eine Fehlregulation des Immunsystems bei der Entstehung eine Rolle spielen könnten.

Die Beschwerden können sehr belastend sein: starker Juckreiz, Brennen, Schmerzen, weißliche Hautveränderungen und feine Einrisse, die mit der Zeit vernarben können. Im fortgeschrittenen Stadium kann es sogar zu einem Gewebeabbau (Atrophie) kommen, der die Funktion und das Aussehen des Intimbereichs verändert.

Doch Lichen sclerosus wirkt nicht nur auf der Haut – auch psychisch stellt die Erkrankung viele Frauen vor große Herausforderungen. Die sicht- und spürbaren Veränderungen führen häufig zu einem Gefühl von Fremdheit im eigenen Körper. Obwohl Lichen sclerosus nichts mit mangelnder Hygiene oder persönlichem Fehlverhalten zu tun hat, empfinden viele Betroffene Scham – insbesondere, wenn es um intime Nähe geht. Die Erkrankung ist nicht ansteckend, aber dennoch mit einer hohen emotionalen Belastung verbunden.

Sexualität und Nähe: Wenn der Körper Grenzen setzt

Viele betroffene Frauen berichten, dass sich ihr Sexualleben durch Lichen sclerosus spürbar verändert. Das eigene Körpergefühl, Unsicherheit im Umgang mit dem eigenen Intimbereich, Rückzug aus intimen Situationen – all das kann dazu führen, dass Nähe und Sexualität zur Belastung werden. Hinzu kommen häufig Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie).

Gerade weil Sexualität und intime Beschwerden nach wie vor noch tabuisiert sein können, fällt es vielen Frauen schwer, Hilfe zu suchen oder überhaupt über das Thema zu sprechen. Oft fehlt es an gut zugänglichen Informationen oder spezialisierten Anlaufstellen. Viele Betroffene bleiben daher lange Zeit mit ihren Beschwerden allein – ohne zu wissen, was mit ihrem Körper geschieht oder dass es überhaupt Behandlungsoptionen gibt.

Zudem ist Lichen sclerosus eine vergleichsweise wenig bekannte Erkrankung, selbst im medizinischen Alltag. Nicht selten wird sie fehldiagnostiziert oder gar übersehen, was eine zusätzliche Belastung für die Patientinnen darstellt, die oft einen langen Weg bis zur richtigen Diagnose und passenden Behandlung zurücklegen müssen.

Diagnose – die Bedeutung einer frühzeitigen Abklärung

Je früher Lichen sclerosus erkannt wird, desto besser kann das Voranschreiten der Veränderungen und Beschwerden ausgebremst werden. Da es sich um eine chronische Erkrankung handelt, deren Ursachen noch unklar sind, ist es bislang nicht möglich, sie zu heilen. Sie kann aber sehr gut behandelt werden.

In der gynäkologischen Praxis erfolgt die Diagnose mithilfe einer sorgsamen körperlichen Untersuchung. Lichen sclerosus hat ein spezielles Krankheitsbild, das Expert:innen in der Regel sehr gut erkennen und differenzieren können. In manchen Fällen kann eine zusätzliche Gewebeprobe sinnvoll sein, um andere Hauterkrankungen auszuschließen.

Für viele Frauen ist vor allem der erste Schritt der bedeutsamste: Sich Hilfe zu suchen und offen darüber zu sprechen. Deshalb möchten wir an dieser Stelle noch einmal betonen: In unserer Praxis gibt es keine Tabus. Uns liegt es am Herzen, Ihnen weiterzuhelfen und Ihnen alle medizinischen Möglichkeiten für Ihr Anliegen darzulegen, um die geeignete Behandlung für Sie zu finden. Wir sind für Sie da – Sie können ganz offen und vertrauensvoll mit uns sprechen.

Sanfte Behandlung – Lebensqualität zurückgewinnen.

Die Basistherapie bei Lichen sclerosus besteht in der Regel in der regelmäßigen Anwendung kortisonhaltiger Salben. Diese wirken entzündungshemmend und sollen helfen, Hautveränderungen und Vernarbungen möglichst zu verhindern. Eine begleitende, sanfte Hautpflege unterstützt die Wirkung und trägt zur Stabilisierung der Hautbarriere bei.

Darüber hinaus kommen bei anhaltenden Beschwerden oder als ergänzende Maßnahme auch neuere Verfahren zum Einsatz. In unserer Praxis nutzen wir beispielsweise die Laserbehandlung mit MonaLisa Touch®. Dabei regen gezielte, niedrig dosierte Laserimpulse das Gewebe im Intimbereich an, vermehrt Kollagen zu bilden und die Zellregeneration zu fördern. Die Durchblutung kann verbessert, die Befeuchtung der Schleimhaut unterstützt und die Struktur des Gewebes gestärkt werden. Ziel ist es, die Beschwerden zu lindern und einer fortschreitenden Atrophie entgegenzuwirken – insbesondere bei Patientinnen, die auf die Standardtherapie allein nicht ausreichend ansprechen.

Mit der passenden Behandlung lassen sich Schübe oft deutlich reduzieren. Manche Frauen erleben über lange Zeiträume hinweg eine spürbare Beschwerdefreiheit – was erheblich zur Lebensqualität beitragen kann.

In kleinen Schritten zurück zur Sexualität

Sexualität ist ein wichtiger Bestandteil von Lebensqualität – und zugleich eng verknüpft mit dem eigenen Wohlbefinden. Viele Frauen erleben: Erst wenn sie sich in ihrem Körper sicher und angenommen fühlen, können sie Nähe zulassen und Intimität genießen. Genau hier setzt auch die Unterstützung bei Lichen sclerosus an.

Ein erster, oft entlastender Schritt ist das offene Gespräch – sei es im geschützten Rahmen einer gynäkologischen Praxis oder im Austausch mit anderen Betroffenen, etwa in einer Selbsthilfegruppe. Viele Frauen schöpfen daraus nicht nur Klarheit, sondern auch Mut und Zuversicht, um das Thema auch in der Partnerschaft anzusprechen.

Eine passende und wirksame Behandlung kann zusätzlich dazu beitragen, das Vertrauen in den eigenen Körper wieder aufzubauen. Auf diese Weise wird es trotz der Belastung durch die Erkrankung möglich, Intimität neu zu erleben und als bereichernden Teil des Lebens zurückzugewinnen.

Ihr Beratungstermin in unserer Praxis

Lichen sclerosus kann das Leben verändern – muss es aber nicht dauerhaft einschränken. Wenn Sie betroffen sind, zögern Sie nicht, sich Unterstützung zu holen. In unserer Praxis nehmen wir uns Zeit für Ihre Fragen und beraten Sie einfühlsam zu sanften Behandlungsmöglichkeiten. Wir verstehen, dass es ein großer Schritt ist, der oft viel Mut und Überwindung kostet – wir sind für Sie da, um gemeinsam die passende Lösung zu suchen, damit Sie sich wieder wohler fühlen können und Beschwerden gelindert werden.