Erkrankungen im Genitalbereich sind für die Betroffenen meist eine starke Belastung. Häufig scheuen sich die Frauen, die unter Entzündungen, Juckreiz, Brennen oder Schmerzen im Intimbereich leiden, offen über die Probleme zu reden oder Hilfe aufzusuchen. Zu den häufigsten entzündlichen Hauterkrankungen der Vulva gehört der sogenannte Lichen sclerosus (LS). Um die fortschreitende Erkrankung bestmöglich therapieren zu können, ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend. Oftmals wird der Lichen sclerosus insbesondere von Ärzten, die bisher nur wenig Erfahrung mit der Erkrankung haben, fälschlicherweise mit anderen Krankheiten verwechselt, sodass die Patientinnen in vielen Fällen eine regelrechte Odyssee durchlaufen, ehe ihnen geholfen werden kann. Mit der minimalinvasiven MonaLisa Touch®-Behandlung können die Symptome effektiv und langanhaltend gelindert werden.
Was ist ein Lichen sclerosus?
Beim Lichen sclerosus (LS) handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung im äußeren Genitalbereich. Die Krankheit verläuft schubweise, wobei die Symptome und Auswirkungen mit der Zeit intensiver werden, sofern keine adäquate Therapie stattfindet. LS ist weder die Folge mangelnder Hygienemaßnahmen noch eine Geschlechtskrankheit. Höchstwahrscheinlich ist der Lichen sclerosus den Autoimmunerkrankungen zuzuordnen. Die Erkrankung ist nach derzeitigem Wissensstand nicht heilbar, kann aber sehr gut therapiert werden.
Beim Lichen sclerosus zerstören immunkompetente körpereigene Zellen mit der Zeit das Bindegewebe der Unterhaut im Bereich der äußeren Genitalien. Zusätzlich tritt häufig eine Gefäßentzündung auf, die die Haut reizt und sehr empfindlich macht. Dadurch kann es zu Wunden und Verschorfungen kommen. Ansteckend ist der Lichen sclerosus nicht.
Zu den charakteristischen Symptomen für einen Lichen sclerosus zählt ein längerfristiger Juckreiz im Genitalbereich. Oftmals kann dieser auch ein Brennen hervorrufen. Im frühen Stadium der Erkrankung zeigt sich häufig ein braun-rötliches Ekzem auf der Haut. Zudem können einzelne Hautareale ein weißlich-glänzendes Erscheinungsbild aufweisen. Auch Verletzungen und Risse auf der Hautoberfläche sind möglich, die zu starken Wundschmerzen führen können. Im späteren Verlauf der Erkrankung sind Narbenbildungen nichts Unübliches. Des Weiteren bildet sich das Gewebe zurück, was bei den betroffenen Frauen auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder beim Urinieren auslösen kann. Wunden im Genitalbereich heilen zunehmend schlechter ab. Überdies können sich Knötchen bilden. Das Risiko für bösartige Veränderungen ist bei Lichen-sclerosus-Patienten ebenfalls erhöht.
Die genauen Ursachen des Lichen sclerosus sind bis heute weitestgehend ungeklärt. Es gibt verschiedene Annahmen, die unter anderem die genetische Veranlagung, hormonelle Störungen sowie eventuelle Infektionen als mögliche Risikofaktoren nennen. Verantwortlich für die Symptome ist in jedem Fall eine Veränderung des Hautaufbaus. Dieser wird dadurch hervorgerufen, dass die Zellen, die für die Produktion von Binde- und Narbengewebe zuständig sind, übermäßig aktiv sind. Insbesondere Frauen in den Wechseljahren scheinen von der Erkrankung betroffen zu sein, was die Theorie einer hormonellen Störung als Auslöser für LS unterstützt. Seltener erkranken Kinder und Männer am Lichen sclerosus.
Hartnäckiger Juckreiz ist ein häufiges Symptom bei den verschiedensten Erkrankungen im Genitalbereich. Daher kann es schnell passieren, dass ein Lichen sclerosus mit einem anderen Krankheitsbild verwechselt wird. Oftmals wird zunächst eine Pilzinfektion vermutet. Auch bei Psoriasis (Schuppenflechte), Allergien und Ekzemen treten ähnliche Symptome auf, wodurch viele der LS-Patientinnen lange auf die exakte Diagnose warten müssen.
Eine erste Verdachtsdiagnose können erfahrene Ärzte bereits durch die Begutachtung der betroffenen Areale stellen. Um den Lichen sclerosus eindeutig von anderen möglichen Krankheitsbildern abzugrenzen, ist die Entnahme einer kleinen Hautprobe (Biopsie) erforderlich. Diese wird im Labor feingeweblich untersucht.
Da die genaue Ursache des Lichen sclerosus nicht abschließend geklärt ist, fokussieren sich die Behandlungsmethoden vor allem auf die Linderung der Begleitbeschwerden und Symptome. Um den Juckreiz und die Entzündungsherde zu reduzieren, kommen in der Regel Kortisoncremes zum Einsatz. Einige Ärzte spritzen das Kortison auch unter die Haut der betroffenen Areale. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung erfolgen zudem häufig operative Eingriffe, um die stark veränderten Hautbereiche zu entfernen, da sie mit einem erhöhten Krebsrisiko verbunden sein können.
Ein innovatives, minimalinvasives Verfahren gegen vaginale Beschwerden wie Juckreiz, Brennen, Scheidentrockenheit sowie Harninkontinenz stellt die Behandlung mit dem MonaLisa Touch®-Laser dar. Auch bei der Lichen-sclerosus-Therapie kann die Laserbehandlung sinnvoll integriert werden. Über eine spezielle Vaginalsonde werden Laserimpulse gezielt an das Scheidengewebe abgegeben. Dadurch werden die körpereigene Produktion von Kollagen und Elastin sowie die Zellerneuerung angekurbelt. Auch die Bildung neuer Kapillaren wird in Gang gesetzt und zudem nimmt die Behandlung positiven Einfluss auf die Feuchtigkeitsversorgung im Vaginalbereich.
Eine spezielle Vorbereitung ist bei der Lichen-sclerosus-Behandlung in der Regel nicht notwendig. Vorab findet ein ausführliches Beratungsgespräch statt, bei dem die Patientin ihre Beschwerden schildert. Anhand dieser Angaben und einer sorgsamen Untersuchung wird das Therapievorgehen festgelegt und im Detail besprochen. Vor der Laserbehandlung mit MonaLisa Touch® sollte die Patientin bestenfalls zwei bis drei Tage lang nicht rauchen. Nikotin hat negative Auswirkungen auf die Sauerstoffversorgung im Körper und kann die Wirksamkeit der Zellerneuerung beziehungsweise der Kollagen- und Elastinsynthese herabsetzen.
Die Behandlung mit dem MonaLisa Touch®-Laser erfolgt ambulant und dauert für gewöhnlich nicht länger als fünf Minuten. Eine Narkose ist nicht notwendig. Das Laserverfahren ist kaum schmerzhaft. Die Patientinnen können die Praxis direkt nach der Behandlung wieder verlassen und ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen. Eine besondere Erholung oder körperliche Schonung muss hierbei nicht berücksichtigt werden. Lediglich auf Geschlechtsverkehr ist für zwei bis drei Tage zu verzichten, um das Behandlungsareal nicht zusätzlich zu reizen.
Sollte es nach der Behandlung zu Schwellungen oder Rötungen kommen, können diese durch regelmäßiges Kühlen gelindert werden. Erfahrungsgemäß klingen diese Beschwerden innerhalb kurzer Zeit von allein wieder ab.
Die Anzahl der Behandlungen wird individuell festgelegt und richtet sich unter anderem nach dem genauen Befund. Meist sind mehrere Sitzungen mit dem MonaLisa Touch®-Laser empfehlenswert, um die gewünschte Linderung der Symptome zu erzielen. Die Behandlungen finden in der Regel in einem Intervall von sechs Wochen statt. Erste Erfolge lassen sich jedoch schon nach der ersten Behandlungssitzung verzeichnen.
Um den Effekt der Behandlung aufrechtzuerhalten, wird der Eingriff etwa einmal pro Jahr wiederholt. Der genaue Zeitpunkt für die Nachbehandlung wird im persönlichen Arzt-Patienten-Gespräch individuell festgelegt.
Die Behandlung mit MonaLisa Touch® gilt als besonders schonend und risikoarm. Sie ist kaum mit Nebenwirkungen verbunden. Es kann lediglich zu leichten Schwellungen oder Rötungen im Behandlungsareal kommen.