Brennen und Jucken im Intimbereich kann verschiedene Ursachen haben. Sowohl vorübergehende und harmlose Hautreizungen durch beispielsweise eine falsche Intimpflege, eine Pilzinfektion, Scheidentrockenheit oder eine sexuell übertragbare Erkrankung können dahinterstecken. Ebenso können diese Symptome auf den Lichen sclerosus (LS) hinweisen. Was genau sich hinter LS verbirgt und wie man ihn behandeln kann, erfahren Sie im folgenden Newsbeitrag. Zudem informieren wir Sie darüber, ob Lichen sclerosus eine erhöhte Gefahr für eine Krebserkrankung im Intimbereich birgt.
Was ist Lichen sclerosus genau?
Lichen sclerosus ist eine chronische Hauterkrankung. Er ist nicht infektiös, das bedeutet, dass er nicht auf andere Personen übertragen werden kann. Die Ursachen für LS sind noch nicht abschließend geklärt. In der Medizin geht man davon aus, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, bei der das Immunsystem fehlgeleitet wird. Dadurch sendet es Signale, vermeintlich schädliche Zellen anzugreifen und unschädlich zu machen. Jedoch handelt es sich dabei um körpereigenes gesundes Gewebe, das dadurch zunehmend verletzt und geschädigt wird.
Lichen sclerosus tritt hauptsächlich im Genitalbereich erwachsener Frauen auf. Seltener können auch Männer oder sogar Kinder betroffen sein.
Wie sieht Lichen sclerosus aus?
Die Erkrankung zeigt sich als entzündete Hautrötung. Zudem können sich weiße Plaques auf der Haut abzeichnen. Der Bereich ist sehr sensibel und verletzlich. Durch die trockene und gereizte Haut kommt es auch immer wieder zu Wunden, die mit der Zeit schwerer abheilen oder sogar vernarben. Bleibt Lichen sclerosus unbehandelt, kann ein Geweberückgang auftreten.
Zu den Symptomen neben der Hautrötung und -reizung gehören vor allem Jucken, Brennen und Schmerzen. Insbesondere beim Wasserlassen oder beim Geschlechtsverkehr, aber auch bei Sport oder beim Tragen engerer Kleidung bemerken die Frauen häufig die unangenehmen Beschwerden in besonderem Maße. Da viele der Symptome auch anderen Krankheitsbildern (z. B. Pilzinfektionen) ähneln, wird der Lichen sclerosus noch viel zu oft fehldiagnostiziert oder bleibt zu lange unerkannt.
Ist Lichen sclerosus eine Krebsvorstufe?
Nein, der Lichen sclerosus selbst ist keine Krebsvorstufe. Dennoch sollte die Erkrankung möglichst frühzeitig diagnostiziert, behandelt und beobachtet werden. Ohne Behandlung schreitet die Gewebeschädigung fort. Zudem leiden die Patientinnen unter Beschwerden und Schmerzen. Nicht zu unterschätzen ist auch die psychische Belastung für die Betroffenen, denen die Erkrankung im Intimbereich oft sehr unangenehm ist. Mit einer adäquaten Therapie können Folgeschäden bestmöglich verhindert und die Beschwerden gelindert werden.
Wird das Krebsrisiko durch Lichen sclerosus erhöht?
Zwar ist der Lichen sclerosus keine Krebsvorstufe, Studien haben jedoch gezeigt, dass er das Risiko für Krebserkrankungen im Bereich der Vulva beziehungsweise der Schamlippen erhöhen kann. Daher ist es wichtig, den Lichen sclerosus regelmäßig ärztlich untersuchen zu lassen und auch Selbstuntersuchungen der Vulva vorzunehmen, um eventuelle Veränderungen frühzeitig festzustellen.
Ist Lichen sclerosus heilbar?
Nach derzeitigem Kenntnisstand ist Lichen sclerosus leider noch nicht vollständig heilbar, da Erkenntnisse über die tatsächlichen Ursachen für die Erkrankung fehlen. Jedoch kann LS sehr gut mit modernen und schonenden Verfahren behandelt werden, um einer Verschlimmerung der Erkrankung aktiv entgegenzuwirken. Zusätzlich zu Behandlungen können die Patientinnen spezielle Pflegehinweise berücksichtigen und ihr Immunsystem mit einem gesunden Lebensstil stärken. Auch das wirkt sich positiv auf die Therapie aus.
Wie kann Lichen sclerosus behandelt werden?
Zu den wichtigen Bestandteilen der Lichen-sclerosus-Therapie gehört die Pflege mit speziellen Salben. In der Regel handelt es sich um kortisonhaltige Mittel. Auf Wunsch kann das Kortison auch per Injektion verabreicht werden. Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, bei der Intimpflege nur klares Wasser oder sanfte und geeignete Mittel zu verwenden. Dadurch wird der Intimbereich nicht zusätzlich gereizt und belastet.
Eine weitere moderne und sanfte Behandlungsform ist die Lasertherapie mit MonaLisa Touch®. Über eine spezifische Vaginalsonde werden Impulse an das Scheidengewebe abgegeben. Diese Impulse kurbeln die Bildung neuer Zellen, frischen Kollagens und kleiner neuer Blutkapillaren an. Dadurch wird der Intimbereich verjüngt, regeneriert und besser durchblutet. Auch die Nährstoffversorgung und die Lubrikation (Feuchtigkeit) des Areals wird damit optimiert. Die Behandlung dauert lediglich fünf bis zehn Minuten und findet ambulant sowie völlig schmerzfrei in der Praxis statt. Die Regeneration des Intimbereichs durch die Laserbehandlung trägt dazu bei, dass der Bereich nicht so stark belastet wird und der Gewebeabbau sich verlangsamt. Auch die störenden Beschwerden wie Brennen und Juckreiz lassen nach.
Mehr zu MonaLisa Touch® erfahren Sie im persönlichen Beratungsgespräch in meiner Praxis. Ich habe mich sowohl auf Lichen sclerosus als auch auf die minimalinvasive Lasertherapie im Intimbereich spezialisiert. Gern kläre ich Sie über die Möglichkeiten der Behandlung auf und finde gemeinsam mit Ihnen die für Sie optimale Therapie.