Der Lichen sclerosus (LS) ist für Betroffene in der Regel eine sehr starke Belastung. Nicht nur führen die körperlichen Veränderungen zu starkem Juckreiz, Brennen und Schmerzen, auch die psychische Last ist meist enorm. Insbesondere im Hinblick auf Intimität, Sexualität und Partnerschaft erleben die Patientinnen oftmals Scham, Unverständnis und auch Ablehnung. Auch das eigene Lustempfinden verringert sich oftmals für die betroffenen Frauen, vor allem dann, wenn es zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr kommt. Nicht selten fragen die Patientinnen uns in der Praxis, welche Erfahrungen wir beziehungsweise andere Patientinnen mit der Therapie bei Lichen sclerosus gemacht haben. Welche Behandlungsmöglichkeiten stehen überhaupt zur Wahl? Kann die Erkrankung vollständig geheilt werden? Was sind die Ziele einer LS-Therapie? Dieser Beitrag gibt Ihnen einen kleinen Überblick, welche Behandlungen bei Lichen sclerosus angewandt werden können und wie sie den Patientinnen helfen.
Der Goldstandard: Behandlung mit speziellen Cremes und Salben
Die S3-Leitlinien geben bei Lichen sclerosus die Empfehlung einer Kortisontherapie. Dabei tragen die Patientinnen täglich die Creme oder Salbe auf den Genitalbereich und – falls ebenfalls betroffen – die Analregion auf. Die beiden Wirkstoffe, die in der Akutphase von LS zum Einsatz kommen, heißen Clobetasol und Mometason. Sie sind in unterschiedlichen medizinischen Salben zur LS-Therapie enthalten. Welcher der beiden Wirkstoffe besser hilft, ist individuell unterschiedlich. Daher gilt es, die Reaktionen des Körpers genau zu beobachten. Tritt keine Besserung ein, sollte eine andere Creme versucht werden. Zudem kann es vorkommen, dass bestimmte Salben nicht so gut vertragen werden. Das liegt häufig vor allem an eventuellen Zusatzstoffen in den Produkten. In diesem Fall sollte das Produkt ebenfalls gewechselt werden, bis die geeignete Salbe gefunden ist.
Lässt der Schub wieder nach, reicht für gewöhnlich eine Erhaltungstherapie, bei der die Menge an Kortison langsam reduziert wird. Wie häufig die Patientinnen dann noch den Bereich eincremen müssen, ist unterschiedlich. Wir begleiten Sie selbstverständlich während der gesamten Therapie und schauen gemeinsam mit Ihnen, welche Anpassungen für eine Linderung der Beschwerden und möglichst symptomfreie Zeit notwendig sind.
Moderne Therapie mit MonaLisa Touch®
Sehr gute Erfahrungen haben wir in unserer Praxis auch mit der modernen und sanften Laserbehandlung mit MonaLisa Touch® gemacht. Dabei wird eine kleine Sonde in die Vagina eingeführt, um dort Impulse an das umliegende Gewebe abzugeben. Diese Impulse sorgen dafür, dass unter anderem feine Blutkapillaren gebildet werden und der Bereich somit besser durchblutet sowie mit Sauerstoff als auch weiteren wichtigen Stoffen versorgt wird. Außerdem wird neues Kollagen gebildet, was dazu beiträgt, dass der Intimbereich aufgebaut wird. Das Gewebe wird elastischer und etwas dicker. Das Risiko für eine Atrophie und unliebsame Beschwerden wie Juckreiz, Brennen und Schmerzen können somit gezielt reduziert werden.
Vor allem bei Patientinnen, die eher weniger gut auf die Kortisontherapie angesprochen haben, konnten wir mit MonaLisa Touch® häufig eine sichtbare und spürbare Verbesserung erzielen. Ebenso ist es möglich, die Laserbehandlung zusätzlich zur herkömmlichen LS-Therapie durchzuführen. Da MonaLisa Touch® den Körper kaum belastet und sehr gut verträglich ist, kann sie problemlos mit anderen Therapieansätzen verknüpft werden.
Was ist die Empfehlung bei Lichen sclerosus?
Die Basis der LS-Therapie stellt immer die Behandlung mit Kortisonsalben dar, um den Bereich zu fetten und zu pflegen. In vielen Fällen führt das bereits zu einer deutlichen Verbesserung. Je nach individuellem Befund und Umständen können weitere Behandlungsschritte hinzugefügt und angepasst werden. Diese sind sehr vielfältig und reichen von pflanzlichen Mitteln über Ernährung bis hin zu Sport, Entspannung und minimalinvasiven Treatments. Meist handelt es sich um ein Ausprobieren, was genau bei Ihnen hilft und wodurch Sie sich besser fühlen.
In besonders schweren Fällen von LS kann auch eine operative Behandlung ratsam sein, bei der das veränderte Gewebe entfernt wird. Wir versuchen zunächst, Ihre Beschwerden mit möglichst sanften Therapien zu reduzieren und Ihnen ein Plus an Lebensqualität zu sichern, das ohne OP erreicht wird. Sollte jedoch eine chirurgische Behandlung ratsam sein, klären wir Sie eingehend darüber auf. Wir arbeiten in diesem Bereich mit Kliniken zusammen, die sich auf Lichen sclerosus spezialisiert haben.
Wie sind die Erfolgschancen?
Aus unserer Erfahrung in der Praxis verspricht die Therapie bei Lichen sclerosus sehr gute Erfolgschancen. Leider ist die Erkrankung bislang noch nicht heilbar, aber sie lässt sich mit einer individuellen Therapie sehr gut behandeln. Wichtig ist, dass Sie nicht den Mut verlieren und die Therapie konsequent durchführen. Dadurch lassen sich die Schübe in ihrer Häufigkeit und Intensität kontrollieren. Viele unserer Patientinnen berichten uns, dass die Symptome und Beschwerden deutlich abklingen oder sie sogar symptomfrei sind. Welche Therapien im Einzelnen empfehlenswert sind, untersuchen wir bei jeder unserer Patientin individuell. Zudem passen wir mit Ihnen die Therapie an, sollte sich nicht der gewünschte Erfolg zeigen.
Mehr zur Behandlung von Lichen sclerosus im persönlichen Beratungsgespräch
Sie möchten mehr über die Behandlung von Lichen sclerosus erfahren? Neben der bewährten Kortisonbehandlung bieten wir in unserer Praxis auch die moderne Laserbehandlung mit MonaLisa Touch® an. Gern beantworten wir Ihre Fragen und stellen gemeinsam mit Ihnen den passenden Behandlungsplan zusammen. Rufen Sie uns an oder nutzen Sie unsere Online-Terminvergabe.