Lichen sclerosus und das Immunsystem

Lichen sclerosus ist eine Hauterkrankung im Intimbereich, die häufig mit Juckreiz, Brennen und Schmerzen einhergeht. Wie es genau zu dieser chronischen, nicht ansteckenden Erkrankung kommt, bedarf weiterer Forschung. So sind die genauen Ursachen noch nicht bekannt. Man geht aber davon aus, dass sowohl eine genetische Veranlagung als auch hormonelle Einflüsse eine Rolle spielen können. Außerdem wird vermutet, dass es sich bei Lichen sclerosus um eine Autoimmunreaktion des Körpers handelt. Damit käme auch dem Immunsystem eine große Bedeutung zu. Was das konkret bedeutet und wie Lichen sclerosus behandelt werden kann, erfahren Sie in unserem neuen Blogbeitrag!

Was ist eine Autoimmunerkrankung?

Eine Autoimmunreaktion bedeutet, dass der Körper seine eigentlich sehr nützlichen und lebensnotwendigen Abwehrmechanismen fälschlicherweise gegen körpereigenes, gesundes Gewebe richtet. Warum es zu solchen Autoimmunreaktionen kommt, ist noch nicht endgültig geklärt. Man vermutet, dass bestimmte Störungen des Immunsystems dazu beitragen, dass es körpereigenes Material als gefährlich einstuft und daraufhin Entzündungsprozesse in Gang setzt. Diese schädigen Zellen und Gewebe nachhaltig, was zu weiteren Beschwerden und Funktionseinschränkungen führen kann.

Häufige und bekannte Autoimmunerkrankungen sind unter anderem Diabetes Typ 1, Hashimoto-Thyreoiditis, Rheumatoide Arthritis, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Multiple Sklerose, Schuppenflechte und kreisrunder Haarausfall.

Was passiert im Körper/Immunsystem bei Lichen sclerosus?

Bei Lichen sclerosus scheint es zu signifikanten Veränderungen des Kollagens zu kommen. Kollagen ist eine körpereigene Substanz, die unter anderem dafür sorgt, dass das Bindegewebe und die Haut elastisch und geschmeidig bleiben. Der Körper produziert Kollagen und baut es auch wieder ab – dieser Kreislauf ist ganz natürlich. Im Zuge des Alterungsprozesses nimmt die Kollagenproduktion mit der Zeit ab und es wird mehr Kollagen abgebaut als neu gebildet. Dadurch verliert das Gewebe an Festigkeit und es entstehen beispielsweise Falten.

Bei Lichen sclerosus scheint es zu einer übermäßigen Ablagerung von Kollagen im Gewebe zu kommen. Die Kollagenfasern lagern sich an bestimmten Stellen in großen Mengen ab, was zu Verdickungen und Verhärtungen führt. Diese stellen sich oft als weiße, schuppige Flecken dar und werden auch als Plaques bezeichnet.

Außerdem scheint sich die Struktur oder Qualität des natürlichen Kollagens durch die anhaltende Entzündung zu verändern. Bei Lichen sclerosus ist das Kollagen oft weniger flexibel, was zu den typischen Verhärtungen beiträgt. Außerdem haben Studien gezeigt, dass die Kollagenfasern dünner und „chaotischer“ sind als bei gesunder Haut. Auch dies kann ein Grund für die Hautveränderungen sein.

Ebenso ist es möglich, dass der Prozess des Kollagenabbaus durch die Autoimmunerkrankung gestört ist. Auch dies kann die Einlagerung von „schlechtem“ Kollagen begünstigen.

Was tun bei Lichen sclerosus?

Lichen sclerosus ist leider noch nicht heilbar, kann aber mit der richtigen Therapie gut behandelt werden, sodass die Schübe seltener und schwächer werden. Dabei stehen die Unterstützung und Pflege des geschädigten Gewebes im Vordergrund. Durch die Anregung zur Bildung neuer, gesunder Zellen und von natürlichem, ebenfalls gesundem Kollagen kann das Gewebe elastischer werden. Es wird gestärkt und in seine ursprüngliche Struktur zurückgeführt.

Als besonders wirksam hat sich die Behandlung mit Kortison erwiesen. Kortison reduziert die Entzündungsneigung im Körper, wodurch Zellen und Gewebebestandteile nicht mehr so stark geschädigt werden. Außerdem wird das Gewebe geschmeidiger.

Neben der Kortisontherapie können auch bestimmte Ernährungsformen unterstützend wirken. Auch Vitaminkuren und andere Maßnahmen, die das Immunsystem wieder ins Gleichgewicht bringen, können hilfreich sein. Die einzelnen Behandlungsmaßnahmen bei Lichen sclerosus werden immer individuell auf die Patientin und die Ausprägung der Erkrankung abgestimmt.

Sanfte Therapieergänzung: Laserbehandlung mit MonaLisa Touch®

Eine weitere Ergänzung der Lichen-sclerosus-Therapie ist die schonende Lasertherapie. Diese konzentriert sich darauf, die Regeneration des Gewebes zu fördern, indem neue Zellen und gesundes Kollagen gebildet werden. Dadurch soll die Hautstruktur wieder normalisiert und nachhaltig unterstützt werden. Ebenso sollen die Feuchtigkeitsversorgung und die Durchblutung verbessert werden, was sich wiederum positiv auf die Nährstoffversorgung des Intimbereichs auswirken soll.

Die Laserbehandlung führen wir mit dem sicheren MonaLisa-Touch®-Gerät durch. Dabei wird ein spezieller Vaginalaufsatz eingeführt, über den Energieimpulse an das Gewebe abgegeben werden und die gewünschten Prozesse in Gang setzen sollen. Die Energie wird in Wärme umgewandelt und regt so die Regeneration an.

Wenn Sie mehr über diese Behandlungsform erfahren und sich beraten lassen möchten, ob MonaLisa Touch® die richtige Therapie für Sie ist, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. In einem persönlichen Beratungsgespräch nimmt sich Frau Dr. Görlitz-Novakovic Zeit, Sie zu informieren und alle Details mit Ihnen zu besprechen. Nutzen Sie dazu unsere Online-Terminvereinbarung.