Lichen sclerosus (LS) ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die vor allem im Intimbereich auftritt. Leider werden die Erkrankung und ihre möglichen Auswirkungen noch vielfach unterschätzt. Die körperlichen Beschwerden schränken die Lebensqualität der Betroffenen in den meisten Fällen stark ein und auch die daraus resultierenden Risiken können weitreichende Folgen für die Gesundheit und das individuelle Wohlbefinden bedeuten. Ebenso eine Rolle spielt aber auch die psychische Komponente, die mit Lichen sclerosus einhergeht. In diesem Artikel beleuchten wir neben den körperlichen Veränderungen auch die psychischen Belastungen, unter denen viele LS-Betroffene leiden. Zudem möchten wir auf Behandlungsmöglichkeiten eingehen, die dabei helfen können, LS zu kontrollieren und die vorliegenden Beschwerden nachhaltig zu reduzieren.
Körperliche Symptome von Lichen sclerosus
Von Person zu Person kann Lichen sclerosus anders verlaufen. Es gibt jedoch typische Symptome, die oft mit der Erkrankung einhergehen. Dazu gehören unter anderem:
- Juckreiz
- Brennen
- Hautveränderungen (z. B. weißliche Verfärbungen, Rötungen)
- Geweberückgang (Atrophie)
- Risse und Narbenbildung
- Blutungen
Die Veränderungen und Verletzungen in der Intimzone können auch dazu führen, dass es zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder beim Wasserlassen kommt. Ebenso kann der Geweberückgang dazu beitragen, dass die Feuchtigkeitsversorgung im Intimbereich zurückgeht und es zu Scheidentrockenheit kommt. Dies kann die Intimzone zusätzlich reizen und andere Symptome verstärken.
Welche gesundheitlichen Folgen kann Lichen sclerosus haben?
Bleibt Lichen sclerosus unbehandelt, können sich die Beschwerden verschlimmern. Die entzündlichen Prozesse schreiten voran und schädigen das Gewebe. Dadurch kann es unter anderem zu chronischen Schmerzen im Hautbereich kommen. Darüber hinaus können die Vernarbungen die Harnwege verengen und so das Wasserlassen erschweren. Auch die sexuelle Funktion beziehungsweise die individuelle Lust können unter der Erkrankung leiden.
Die Hautveränderungen können außerdem das Risiko für Krebs (Plattenepithelkarzinome) in dem Bereich erhöhen. Laut einer Studie hatten LS-Patientinnen ein etwa 8,5-mal höheres Risiko, an einer hochgradigen Vorstufe eines Plattenepithelkarzinoms in der Vulva zu erkranken. Beim Plattenepithelkarzinom selbst lag das Risiko 16-mal höher.
Dementsprechend wichtig ist es, Lichen sclerosus frühzeitig festzustellen und zu behandeln. Mit einer entsprechenden Behandlung können nicht nur vorliegende Beschwerden gelindert, sondern auch weitreichende Folgen möglichst vermieden werden.
Psychische Last – das bedeutet LS auch
Neben den körperlichen Auswirkungen hat Lichen sclerosus oftmals auch Einfluss auf die Psyche der Betroffenen. Viele fühlen sich verunsichert, schämen sich oder erleben Einschränkungen in ihrem Alltag. Die Unsicherheiten und Schamgefühle führen auch oft dazu, dass sich Patientinnen erst spät an Ärzt:innen wenden.
Mögliche psychische Belastungen durch LS:
- Vermindertes Selbstwertgefühl: Schmerzen und äußere Veränderungen des Intimbereichs können das Körpergefühl negativ beeinflussen und dazu beitragen, dass sich Betroffene zurückziehen/Intimität scheuen.
- Schuldgefühle: Die genauen Ursachen für die Entstehung von Lichen sclerosus sind noch nicht abschließend geklärt. Man geht von Autoimmunreaktionen des Körpers aus. Obwohl Betroffene nichts dafür können, dass LS auftritt, fühlen sich einige Patientinnen dennoch sehr unwohl und scheuen sich, Hilfe aufzusuchen. Sie haben Angst vor Verurteilung, haben sogar Schuldgefühle oder es ist ihnen peinlich, sich mit den Problemen einem Arzt anzuvertrauen.
- Angst vor Folgen: Da LS noch viele Rätsel aufgibt, haben einige Patientinnen Angst vor möglichen Spätfolgen. Diese können natürlich eine stetige Belastung darstellen. Auch das erhöhte Risiko für bösartige Gewebeveränderungen belastet viele der Frauen.
- Depression und Angst: Die ständige Auseinandersetzung mit der Erkrankung und den Beschwerden kann zu Depressionen und Angstzuständen beitragen.
Kann Lichen sclerosus behandelt werden?
Obwohl Lichen sclerosus nach heutigem Kenntnisstand nicht heilbar ist, kann er oftmals sehr gut behandelt werden. Für die Patientinnen verbessert eine angepasste Behandlung die Lebensqualität. Zudem werden Symptome nachhaltig gelindert und Folgen nach Möglichkeit ausgeschlossen.
Basis der LS-Behandlung ist meist eine Therapie mit kortisonhaltiger Cremes und Salben. Diese helfen, die Entzündungen zu reduzieren und die Symptome zu lindern. Zudem können feuchtigkeitsspendende Produkte dazu genutzt werden, die Haut geschmeidig zu halten und Reizungen zu reduzieren. Auch pflanzliche Produkte und Lebensstilanpassungen können in die Therapie integriert werden. In schwerwiegenden Fällen kann auch eine chirurgische Behandlung sinnvoll sein, um Verklebungen und Narbenbildungen zu korrigieren.
Laserbehandlung bei Lichen sclerosus
Eine sanfte Behandlungsmethode bei LS stellt die Laserbehandlung dar. Wir führen sie in unserer Praxis mit MonaLisa Touch® durch. Dieser moderne Ansatz soll mithilfe von Energieimpulsen die Regenerationsprozesse des Gewebes anregen. Durch die Stimulation der Kollagenproduktion wird das Gewebe aufgebaut und die Elastizität verbessert. Auch Durchblutung und Feuchtigkeitsversorgung können dadurch optimiert werden.
Die Laserbehandlung dauert nur wenige Minuten und findet ambulant statt. Sie belastet den Körper kaum und kann daher problemlos in die weitere Behandlung integriert werden.
Mehr zur Laserbehandlung bei Lichen sclerosus in unserer Praxis können Sie hier nachlesen: MonaLisa Touch® zur LS-Behandlung.
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