Im Gegensatz zu einer Grippe oder einer Herzerkrankung ist der Lichen sclerosus (LS) eine Krankheit, über die nur wenig gesprochen wird. Der Hauptgrund ist vermutlich, dass LS vorrangig im Intimbereich und an der Analregion auftritt. Betroffenen ist es sehr unangenehm, mit Symptomen wie Brennen oder Jucken in der Intimzone zum Arzt zu gehen. Bei Beschwerden im Intimbereich neigen viele Patientinnen und Patienten dazu, erst einmal abzuwarten – leider scheuen sie sich auch bei anhaltenden Problemen oftmals, offen darüber zu sprechen und Hilfe zu suchen. Wann sollte man beim Verdacht auf LS zum Arzt beziehungsweise bei welchen Symptomen im Intimbereich sollte man einen ärztlichen Rat einholen? Und muss ein Lichen sclerosus erst behandelt werden, wenn Schmerzen auftreten?
Reminder: Was ist Lichen sclerosus?
Lichen sclerosus ist eine chronische und fortschreitende Krankheit, die sich vor allem in weißen, harten Hautknoten im Intimbereich äußert. Betroffen sind vorrangig Frauen. Im Verlauf entwickeln sich die ständigen Reizungen und Risse im Intimbereich zu Narbengewebe. Ein ausgeprägter und unbehandelter LS kann letztendlich auch zu Geweberückgang (Atrophie) führen.
Beim Lichen sclerosus sind die sogenannten Fibroblasten übermäßig aktiv. Sie bauen Bindegewebe und Narbengewebe auf – beim Lichen sclerosus also in untypisch starker Form. Durch diesen gestörten Hautaufbau kommt es zu entzündlichen Prozessen der Haut. Die andauernde Entzündung führt dann zu dem typischen Erscheinungsbild sowie Beschwerden wie Jucken, Brennen, Schmerzen, Vernarbungen und Gewebeabbau.
Lichen sclerosus tritt meist in Schüben auf, ist nicht ansteckend und kann somit nicht beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Die genauen Ursachen für LS sind noch nicht abschließend geklärt. Man geht von einer hormonellen Störung aus. Auch die Veranlagung scheint eine Rolle zu spielen. Da die Entzündung sich gegen körpereigenes, gesundes Gewebe richtet, kann LS auch zu den Autoimmunerkrankungen gezählt werden.
Wann sollte man mit Beschwerden im Intimbereich zum Arzt?
Beschwerden im Intimbereich sollten immer möglichst zeitnah abgeklärt werden. Oftmals stecken unbedenkliche Gründe wie ein falsches Pflegeprodukt, Stress, Hormonschwankungen oder eine kleine Verletzung der sensiblen Intimhaut (z. B. durch Rasur) dahinter. Es können aber in anderen Fällen auch Erkrankungen wie Infektionen oder ein Lichen sclerosus sein. Eine frühzeitige Therapie ist wichtig, um schwerwiegendere Folgen zu vermeiden, und Ihnen schnell wieder Ihr Wohlbefinden zurückzugeben.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine LS-Behandlung?
Die Behandlung von Lichen sclerosus sollte schnellstmöglich nach der Diagnosestellung erfolgen. LS ist nicht heilbar, kann aber gut behandelt werden. Der Behandlungserfolg hängt unter anderem davon ab, wie frühzeitig die Erkrankung behandelt wird. Bleibt LS unbehandelt, verstärken sich die Symptome und die anhaltende Entzündung kann das Gewebe so stark schädigen, dass es irreparabel abgebaut wird beziehungsweise schmerzhaft vernarbt.
Meistens wird ein Lichen sclerosus von Symptomen wie Brennen, Jucken und Schmerzen begleitet. Doch selbst wenn der LS noch nicht wehtun sollte, ist es dennoch wichtig, eine Behandlung einzuleiten und das Voranschreiten der Erkrankung dadurch einzudämmen.
Wie wird Lichen sclerosus behandelt?
Beim Lichen sclerosus ist die Intimhaut sehr gereizt, trocken und rissig. Eine der wichtigsten Behandlungsmaßnahmen ist daher eine gezielte Pflege mit fettenden Substanzen. Hierbei kommt vor allem kortisonhaltige Salbe zum Einsatz. Zudem erhalten Patientinnen Hinweise zur sanften Reinigung und zum allgemeinen Alltag mit der Erkrankung. Auch eine gesunde Ernährung, viel Bewegung, viel trinken und ein gutes Stressmanagement können sich sehr positiv auf die LS-Behandlung auswirken und Schübe reduzieren.
So hilft MonaLisa Touch® bei Lichen sclerosus
Zusätzlich zur Kortisontherapie haben wir in unserer Praxis sehr gute Erfolge mit der vaginalen Lasertherapie mit MonaLisa Touch® erzielt. Über eine spezielle Vaginalsonde wird Energie an das Vaginalgewebe abgegeben, das zu einer sanften Stimulation führt. Infolgedessen wird mehr Kollagen produziert und die Durchblutung wird verbessert. Diese Prozesse tragen dazu bei, dass sich das Vaginalgewebe erneuert und aufbaut. Dadurch können die Symptome eines Lichen sclerosus reduziert werden.
Persönliche Beratung zu Lichen sclerosus und den Behandlungsmöglichkeiten
Sie möchten gern mehr zu den Themen Lichen sclerosus und MonaLisa Touch® erfahren? Dann kontaktieren Sie uns für ein persönliches Beratungsgespräch in unserer Praxis. Dr. Görlitz-Novakovic nimmt sich für Sie die Zeit, Sie umfassend über die Erkrankung und die sanften Behandlungsmöglichkeiten aufzuklären und gemeinsam mit Ihnen den für Sie besten Behandlungsweg zu finden. Wir freuen uns darauf, Ihnen weiterzuhelfen! Nutzen Sie gern unsere Online-Terminvergabe, um Ihren Beratungstermin zu buchen.