Die Wechseljahre sind für jede Frau eine Zeit der Umstellung. Wie genau sie verlaufen, ist jedoch immer individuell. Während sich der Hormonstatus verändert, der Östrogenspiegel sind und sich die Hormone schließlich im neuen Niveau wieder stabilisieren, werden viele Prozesse im Körper zwischenzeitlich auf den Kopf gestellt. Das kann wiederum einige Veränderungen mit sich bringen – sowohl im Intimbereich als auch für Haut, Haare und Stimmungslage. Was durch die Wechseljahre im Intimbereich passieren kann, welche anderen Veränderungen auftreten können und welche typischen Wechseljahresbeschwerden es gibt, verrät Ihnen unser neuer Blogartikel.
Ablauf der Wechseljahre
Die Wechseljahre beschreiben die Zeit vor und nach der letzten Regelblutung. Sie markieren das Ende der Fruchtbarkeit, bieten aber auch die Gelegenheit für eine neue, positive Lebensphase. Denn häufig sind eventuelle Kinder bereits aus dem Gröbsten heraus, Lebenserfahrung lässt viele Dinge entspannter handhaben und Unsicherheiten aus Jugendzeiten gehören der Vergangenheit an. Das erlaubt es, sich wieder mehr auf sich selbst zu konzentrieren und neue oder alte Hobbys (wieder) zu entdecken.
Meist beginnt die hormonelle Umstellung mit Mitte 40. Die letzte Monatsblutung haben Frauen im Durchschnitt zwischen dem 49. und dem 55. Lebensjahr. Das bedeutet jedoch nicht, dass das uneingeschränkt für alle Frauen gilt. Manche kommen später in die Wechseljahre, andere deutlich früher. Auch Operationen an den Eierstöcken, Unfälle oder Erkrankungen können zu vorzeitigen Wechseljahren führen und den Hormonstatus bereits in jüngeren Jahren verändern.
Medizinisch lassen sich die Wechseljahre in verschiedene Phasen unterteilen:
- Prämenopause: Progesteron lässt bereits nach, Östrogen ist noch auf einem normalen Wert
- Perimenopause: Progesteron nimmt weiterhin ab, Östrogenspiegel fällt nun ebenfalls ab
- Menopause: Zeitpunkt der letzten Regelblutung
- Postmenopause: Progesteron und Östrogen lassen weiterhin nach, die Kurve ist nun aber deutlich flacher und der Hormonstatus stabilisiert sich wieder auf seinem neuen Niveau
Häufige Symptome abseits der Intimzone
Etwa zwei Drittel der Frauen haben in den Wechseljahren mit Wechseljahresbeschwerden zu kämpfen, während ein Drittel nur leichte bis keine Symptome bemerkt. Zu den häufigsten körperlichen Symptomen gehören dabei Hitzewallungen, plötzliche Schweißausbrüche (vor allem Nachtschweiß) und Schlafstörungen. Einige Frauen bemerken auch einen vermehrten Haarausfall, Hautreizungen und Hautprobleme, brüchige Nägel und eine erhöhte Infektanfälligkeit. Dies liegt unter anderem daran, dass auch das Immunsystem durch die hormonelle Umstellung beeinflusst wird. Überdies kann es zur Abnahme der Knochenmineraldichte kommen, was das Risiko für Osteoporose erhöht.
Zu den emotionalen Auswirkungen können Stimmungsschwankungen, Angstzustände, Reizbarkeit, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und depressive Verstimmungen gehören. Manche Frauen erleben auch eine verringerte Libido während der Wechseljahre.
So wirken sich die Wechseljahre auf den Intimbereich aus
Die möglichen Beeinflussungen des weiblichen Intimbereichs durch die Wechseljahre sind vielfältig. Wir möchten in diesem Abschnitt auf vier Faktoren besonders eingehen.
1. Vaginale Atrophie und Scheidentrockenheit
Zu den bekanntesten und am weitesten verbreiteten Beschwerden in den Wechseljahren gehört die Abnahme der Vaginalfeuchtigkeit. Durch den sinkenden Östrogenspiegel wird das Vaginalgewebe dünner. Diese Gewebeabnahme (Atrophie) wird meist mit der Zeit stärker und kann dazu beitragen, dass der Intimbereich sensibler wird, juckt, brennt oder auch feine Geweberisse auftreten. Der Gewebeschwund trägt auch dazu bei, dass der Intimbereich schlechter befeuchtet wird, wodurch es bei einem Großteil der Frauen zu Scheidentrockenheit kommt.
2. Das vaginale Mikrobiom
Als vaginales Mikrobiom werden alle Mikroorganismen verstanden, die sich im weiblichen Genitalbereich befinden. Ein gesundes vaginales Mikrobiom ist durch ein Gleichgewicht der einzelnen Mikroorganismen gekennzeichnet, das zu einem sauren Milieu führt. Vor allem Laktobazillen (Milchsäurebakterien) spielen dabei eine große Rolle. Der saure pH-Wert im Intimbereich ist essenziell, um die Vagina vor schädlichen Erregern zu schützen.
Die Zusammensetzung des vaginalen Mikrobioms ist von Frau zu Frau leicht unterschiedlich und hängt von genetischen Faktoren, Hygiene, dem Sexualleben und Hormonen ab. Durch die hormonellen Schwankungen während der Wechseljahre kann sich auch das Mikrobiom verändern, sodass das natürliche Gleichgewicht ins Wanken gerät. Dies kann dazu beitragen, dass sich Erreger im Intimbereich ansiedeln und vermehren können, was wiederum das Risiko für Reizungen, Infektionen und andere Beschwerden erhöhen kann.
3. Sexuelle Dysfunktion
Die Wechseljahre können für manche Frauen zu einer verminderten Libido, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Probleme bei der Erregbarkeit und eine verminderte Orgasmusfähigkeit bedeuten. Insbesondere die häufige Scheidentrockenheit sorgt oftmals dafür, dass sich Frauen weniger wohl mit intimen Kontakten fühlen. Die hormonellen Schwankungen können auch den Blutfluss im Intimbereich verschlechtert und somit zu einer schlechteren Empfindsamkeit beitragen.
Auch die oben angesprochenen emotionalen Symptome sind in diesem Zusammenhang nicht zu unterschätzen und können eine Last für die betroffenen Frauen bedeuten.
4. Harnwege und Blasenschwäche
Im Zusammenhang mit der Menopause kann es außerdem zu Blasenschwäche und vermehrten Harnwegsinfekten kommen. Durch die Veränderung des vaginalen Mikrobioms können Erreger leichter in die Vagina gelangen und Infektionen auslösen. Zudem kann der sinkende Östrogenspiegel Beckenboden und Harnröhre verändern. Durch den Rückgang der Elastizität und Festigkeit kann der Beckenboden erschlaffen, was das Risiko für Blasenschwäche erhöht.
Was hilft gegen Wechseljahresbeschwerden?
Vulvovaginale Veränderungen können mithilfe der sanften Laserbehandlung reduziert werden. Die schonende Methode hilft vor allem, Scheidentrockenheit entgegenzuwirken und das Vaginalgewebe nachhaltig aufzubauen. Vor allem die Kollagenproduktion wird durch die Lasertherapie angeregt, was das Gewebe stärkt und Atrophie verringert. Dadurch verbessern sich auch Durchblutung und Feuchtigkeit der Intimzone.
Für Blasenschwäche gibt es ebenfalls eine sanfte Behandlungsmethode: Emsella®. Mithilfe eines elektromagnetischen Feldes wird die Beckenbodenmuskulatur gezielt angesprochen und trainiert. Ein gefestigter Beckenboden gibt den Patientinnen wieder die Kontrolle über die Blase zurück.
Mehr zu den beiden Behandlungen finden Sie auf unseren Behandlungsseiten: Laserbehandlung MonaLisa Touch® und Beckenbodentraining mit Emsella®.
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