Bei Frauen beginnt der Ausfluss kurz vor der Pubertät und begleitet sie dann bis zu den Wechseljahren. Er ist eine normale Reaktion des Körpers. Für gewöhnlich ist er durchsichtig und geruchsneutral. Im Laufe eines jedes Zyklus kann er sich leicht verändern. Insbesondere während des Eisprungs kann es beispielsweise zu einem vermehrten Ausfluss kommen. Weichen Farbe, Geruch oder Beschaffenheit des Ausflusses von „der Norm“ ab, kann dies jedoch auch ein Anzeichen für Veränderungen oder Erkrankungen im Körper sein. Im nachfolgenden Beitrag findet sich eine kleine Übersicht über den weiblichen Ausfluss.
Der normale Ausfluss
Die Scheide sondert regelmäßig Ausfluss ab. Dieser normale Ausfluss wird auch als „Weißfluss“ bezeichnet. Er setzt etwa ein Jahr vor der ersten Periode ein und endet mit dem Erreichen der Wechseljahre, wenn die Scheidenfeuchtigkeit abnimmt. Von Frau zu Frau unterscheidet sich der Ausfluss leicht. Auch die Menge kann variieren. Gemeinhin ist der „Weißfluss“ geruchsneutral, durchsichtig bis weißlich-milchig sowie wässrig bis zähflüssig.
Der weibliche Ausfluss übernimmt eine wichtige Schutzfunktion. Durch ihn haben es Bakterien und andere Krankheitserreger schwerer, in den Körper zu gelangen und dort Erkrankungen auszulösen. Er stellt somit eine Art Barriere dar.
Zudem befinden sich in der Vagina Milchsäurebakterien (Laktobazillen), die unter anderem Milchsäure und Wasserstoffperoxid produzieren. Sie sorgen dafür, dass die Scheide ein saures Milieu (mit einem pH-Wert um 4) aufweist, in dem sich Bakterien schwerer ansiedeln und vermehren können. Dadurch wird die Vagina ebenfalls vor Infektionen und anderen Krankheiten geschützt.
Veränderungen während des monatlichen Zyklus
Am ersten Tag des Zyklus, das heißt unmittelbar nach der Regelblutung, ist der Ausfluss bei vielen Frauen kaum vorhanden. Die Scheide kann zu diesem Zeitpunkt sogar eher trocken sein. Innerhalb weniger Tage setzt die Bildung des Vaginalsekrets wieder ein, wodurch es wieder zum Ausfluss kommt. Um den Eisprung herum kann sich die Beschaffenheit des Ausflusses ebenfalls ändern. Circa sechs Tage vor dem Eisprung sowie unmittelbar nach dem Eisprung ist der Ausfluss meist etwas dickflüssiger, zäher und zeigt eine weißlichere Farbe. In einigen Fällen kann er sogar klumpig sein.
Frauen, die hormonell verhüten (z. B. mit der Pille), betreffen die oben genannten Veränderungen in der Form meist nicht. Die verschiedenen Arten des natürlichen Ausflusses werden hauptsächlich durch die Hormone Östrogen und Gestagen geregelt. Die Pille versorgt den Körper regelmäßig mit diesen Sexualhormonen, weswegen es weniger zu derartigen Unterschieden kommt. Teilweise haben Frauen, die hormonell verhüten, sogar gar keinen Ausfluss.
Was kann ein veränderter Ausfluss bedeuten?
Zeigt die Scheidenflüssigkeit Veränderungen hinsichtlich ihrer Farbe, ihres Geruchs oder ihrer sonstigen Beschaffenheit, ist das für gewöhnlich ein Anzeichen dafür, dass das Scheidenmilieu nicht mehr dasselbe ist. Ein gestörtes Scheidenmilieu meint, dass die Zusammensetzung aus dem Gleichgewicht geraten ist, sodass die Anzahl an Keimen wie Bakterien, Viren, Pilzen oder anderen Arten nicht mehr von den Laktobazillen in Schach gehalten werden kann. Der pH-Wert der Scheide liegt dann nicht mehr im sauren Bereich. Häufig treten auch begleitende Symptome wie Jucken, Brennen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder Rötungen auf, die auf eine Erkrankung wie eine Schleimhautentzündung hindeuten. Des Weiteren kann ein verändertes Scheidensekret eine Geschlechtskrankheit oder eine Tumorerkrankung anzeigen. Die genauen Ursachen und die benötigten Behandlungsschritte werden von der Gynäkologin beziehungsweise vom Gynäkologen untersucht und festgelegt.
Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?
Der weibliche Ausfluss ist nicht nur etwas ganz Natürliches, sondern er trägt auch zur Gesundheit der Vagina bei. Für viele Frauen ist die Bestimmung eines „normalen“ Ausflusses jedoch nicht so einfach. Immerhin ist er nicht nur von Frau zu Frau unterschiedlich, sondern kann auch im Laufe eines Monats leichte Veränderungen aufweisen, die komplett normal und unbedenklich sind. Nicht immer muss es sich sogleich um eine Erkrankung handeln: Neben hormonellen Schwankungen können sich auch Stress, eine übermäßige oder „falsche“ Intimhygiene, bestimmte Medikamente oder eine Allergie auf den Ausfluss auswirken.
Es ist daher nicht ganz einfach, zu entscheiden, wann Sie sich an einen Arzt wenden sollten. Wichtig ist, dass der weibliche Ausfluss keinesfalls ein Tabuthema ist. Auch wenn nicht gern darüber gesprochen wird und es Ihnen nicht leichtfällt, das Thema offen anzusprechen, sollten Sie sich bei Unsicherheiten oder Fragen keinesfalls genieren, Ihre Gynäkologin zu kontaktieren. Sollten Sie sich um die Gesundheit Ihrer Scheide sorgen oder einfach nähere Informationen zum Vaginalsekret suchen, sprechen Sie das Thema bei Ihrer Gynäkologin beziehungsweise Ihrem Gynäkologen ganz einfach an. Ein Ungleichgewicht des Scheidenmilieus kann für gewöhnlich mit einer simplen medikamentösen Kur behandelt werden. Auch bakterielle Entzündungen oder Pilze können oftmals mit den richtigen Medikamenten therapiert werden. Teilweise hilft es auch, die Intimhygiene anzupassen. Auch hierfür hält Ihre Gynäkologin beziehungsweise Ihr Gynäkologe auf Wunsch wertvolle Tipps für Sie bereit, um Ihnen zu mehr Wohlbefinden zu verhelfen.
Bei einer trockenen Scheide kann zusätzlich eine schonende Lasertherapie Abhilfe schaffen. In meiner Praxis biete ich die Behandlung mit MonaLisa Touch® an, die die Feuchtigkeitsversorgung der Scheide mit wenigen, etwa fünf- bis zehnminütigen Behandlungssitzungen positiv beeinflusst. Dadurch lassen sich verschiedene Beschwerden wie Scheidentrockenheit, Juckreiz sowie Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Sex lindern. Gern informiere ich Sie bei einer persönlichen Beratung in meiner Praxis näher zu all diesen Themen.