Mit etwa Mitte 40 setzen bei vielen Frauen die sogenannten Wechseljahre allmählich ein. Damit sind die Jahre vor und nach der letzten Monatsblutung gemeint, die den Übergang der fruchtbaren Lebensphase der Frau zu der Phase kennzeichnen, in der sie nicht mehr schwanger werden kann. Wann genau dieser Zeitpunkt einsetzt, ist von Frau zu Frau individuell verschieden. Unterschiedlich ist dabei auch, wie die Wechseljahre für die Frau ablaufen: Werden sie durch bestimmte Beschwerden begleitet? Wann treten diese Symptome auf? Wie stark sind sie? Wann lassen sie wieder nach? Die einzelnen Phasen, die möglichen Beschwerden und geeignete Behandlungen wollen wir in diesem Beitrag zusammenfassen.
Wechseljahre: Das Wichtigste in Kürze
Zwei Dinge sind beim Thema Wechseljahre (Klimakterium) zum Einstieg besonders wichtig: Erstens sind sie, wie bereits erwähnt, sehr individuell und daher schwer auf ein ganz bestimmtes Bild festzulegen. Zweitens sind die Wechseljahre keine Krankheit. Stattdessen handelt es sich um eine ganz normale Lebensphase, die jede Frau früher oder später durchlaufen wird. Dass dabei unangenehme Beschwerden und Umstellungen auftreten können, ist ebenfalls natürlich, aber kein Grund zur Sorge. Bereits mit einfachen Maßnahmen oder sanften Behandlungen lassen sich viele Symptome sehr gut lindern. Anstatt mit Ablehnung oder Sorge auf die Wechseljahre zu blicken, sollten Sie sie also viel eher als einen neuen Lebensabschnitt mit spannenden Neuigkeiten und Chancen ansehen.
- Wechseljahre sind Phase der hormonellen Umstellung
- Östrogenwerte verändern sich, bis Östrogenproduktion vollständig eingestellt wird
- Wechseljahresbeschwerden treten bei etwa zwei Drittel der Frauen auf
Wann beginnen und enden die Wechseljahre?
Die hormonelle Umstellung ereignet sich nicht von einen Tag auf den anderen. So kann es im Durchschnitt zehn bis 15 Jahre von den ersten Anzeichen bis zum Abschluss der Wechseljahre dauern. Laut einer Auswertung des Robert Koch-Instituts aus dem Jahr 2020 hatten rund 47,2 Prozent der Frauen ihre letzte Regelblutung mit 50 Jahren oder später – im Durchschnitt sind Frauen bei der letzten Monatsblutung 53 Jahre alt.
Die „Vorphase“ der Wechseljahre beginnt für die meisten Frauen mit etwa Mitte 40. Die Monatsblutungen werden unregelmäßiger und bleiben schließlich ganz aus. Begleitend können erste Symptome und Beschwerden auftreten.
In einigen Fällen können die Wechseljahre auch um einiges später oder deutlich früher eintreten. Bei jungen Frauen gehören zu den möglichen Ursachen für die vorzeitige Menopause Fehlbildungen, Strahlen- oder Chemotherapien, operative Eingriffe an Eierstöcken oder Gebärmutter, bestimmte Virus- oder Autoimmunerkrankungen sowie Stoffwechselstörungen.
Welche Phasen können unterschieden werden?
- Prämenopause (ca. Anfang bis Mitte 40): Phase vor der letzten Monatsblutung, in der der Körper erste Vorbereitungen trifft, die fruchtbare Lebensphase ausklingen zu lassen – Produktion von Östrogen und Progesteron wird allmählich reduziert, erste Unregelmäßigkeiten bei der Blutung (anderer Rhythmus, länger oder kürzer, stärker oder schwächer), eventuell Beschwerden wie Gelenkschmerzen, Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Wassereinlagerungen
- Perimenopause (1 bis 2 Jahre vor und etwa 1 Jahr nach der letzten Monatsblutung): Regelblutungen werden immer schwächer und seltener, Produktion der Östrogene nimmt weiterhin ab, bis es zum vollständigen Stillstand kommt, Wechseljahresbeschwerden können stärker werden
- Menopause (meist ca. Anfang bis Mitte 50): Zeitpunkt der letzten Regelblutung, der sich erst dann genau bestimmen lässt, wenn die Menstruation ein Jahr komplett ausgeblieben ist – es wird kein Östrogen mehr produziert
- Postmenopause (1 Jahr nach Menopause): Hormonhaushalt kommt allmählich wieder zur Ruhe und findet eine neue Balance, die typischen Wechseljahresbeschwerden lassen langsam wieder nach
Die Übergänge zwischen den einzelnen Phasen sind fließend und individuell.
Was sind typische Beschwerden während der Wechseljahre?
- Hitzewallungen, Schweißausbrüche
- Vaginale Trockenheit
- Vulvovaginale Atrophie
- Blasenschwäche
- Schlafstörungen
- Stimmungsschwankungen
- Herzklopfen, Kreislaufprobleme, Schwindel
- Trockene Haut, Hautirritationen
- Dünner werdendes Haar, Haarausfall
- Gewichtszunahme
Wann ist eine Hormonersatztherapie sinnvoll?
Da sich in den Wechseljahren der Hormonhaushalt ändert, kann mithilfe einer Hormonersatztherapie dafür gesorgt werden, dass bestimmte Beschwerden gelindert werden können. Die Hormonersatztherapie wird immer genau an die Patientin, an die Symptome und Beschwerden und an bestimmte Risiken oder andere Erkrankungen angepasst. Es handelt sich somit um eine sehr individuelle Methode. In regelmäßigen Abständen wird kontrolliert, ob sich das Beschwerdebild bessert. Meist dauert eine Hormonersatztherapie etwa drei bis fünf Jahre, bis die sie langsam reduziert wird und „ausschleicht“. Bei einer längeren Anwendung können sich Risiken erhöhen, weshalb die Hormonersatztherapie meist nur eine kurzzeitige Methode zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden ist.
Ob sich eine Hormonersatztherapie anbietet und wie diese im konkreten Fall aussehen kann, wird persönlich in der Praxis untersucht und besprochen.
Sanfte Behandlungsmethode während der Wechseljahre: MonaLisa Touch® & Emsella®
Es gibt noch andere sanfte Verfahren, die auch hormonfrei dazu beitragen können, dass Sie leichter und unbeschwerter durch die Wechseljahre kommen. Eine dieser Möglichkeiten ist die Laserbehandlung mit MonaLisa Touch®, die sich gezielt an den Intimbereich richtet. Über eine spezielle Vaginalsonde werden Impulse an das Gewebe abgegeben, die dazu führen, dass mehr Kollagen aufgebaut wird. Auf diese Weise wird Atrophie (Geweberückgang) entgegengewirkt und auch Durchblutung und Feuchtigkeitsversorgung der Intimzone werden verbessert. Dadurch kann unter anderem Scheidentrockenheit verringert werden.
Eine zweite Methode ist die sanfte Behandlung mit Emsella®, die dabei hilft, Blasenschwäche während der Wechseljahre zu reduzieren. Für die Behandlung nehmen Sie einfach auf dem speziellen medizinischen Stuhl Platz, der über ein hochfokussiertes Magnetfeld die Muskulatur im Beckenbodenbereich trainiert und stärkt. Eine starke Beckenbodenmuskulatur verringert das Risiko für unkontrollierten Urinverlust und trägt dazu bei, sich wieder sicherer und wohler zu fühlen.
Ausführliche Beratung in der Praxis
Zu allen Themen rund um die Wechseljahre und zu den möglichen Behandlungen wie MonaLisa Touch® oder Emsella® klären wir Sie gern bei einer persönlichen Beratung auf. Kontaktieren Sie uns für einen Termin zu einem individuellen Beratungsgespräch. Nutzen Sie dafür gern unser Online-Buchungssystem oder rufen Sie uns an. Wir freuen uns auf Sie!