Wie verändert sich der Intimbereich während der Wechseljahre?

Die Wechseljahre beeinflussen den gesamten Körper – jedoch in sehr unterschiedlichem Ausmaß. Während einige Frauen starke Beschwerden und Veränderungen erleben, verlaufen sie bei anderen nahezu unbemerkt. Dieser Prozess ist somit sehr individuell und erstreckt sich über mehrere Jahre, sodass Art und Intensität der Symptome variieren können. Neben typischen Beschwerden wie Hitzewallungen und Schlafstörungen kann auch der weibliche Intimbereich von hormonellen Veränderungen betroffen sein. Doch welche Auswirkungen hat dies genau? Und welche Möglichkeiten gibt es, Wechseljahresbeschwerden in der Intimzone zu lindern? In diesem Beitrag gehen wir diesen Fragen nach und stellen Ihnen zudem die sanfte Laserbehandlung als eine mögliche Lösung vor.

Wohlbefinden während der Wechseljahre

Die Wechseljahre sind für einige Frauen eine herausfordernde Zeit. Neben möglichen körperlichen Symptomen kann auch die Erkenntnis, dass die fruchtbare Zeit endet, den Umgang mit dieser neuen Lebensphase erschweren. Um gut durch die Wechseljahre zu kommen, spielt das eigene Mindset eine wichtige Rolle. Wer die Wechseljahre als Chance statt Krise ansieht und sich auf diesen neuen Abschnitt einlässt, wird meist zufriedener sein als jemand, der sich lediglich auf das Negative konzentriert oder sich fortwährend sorgt.

Natürlich sind die Wechseljahre und Wechseljahresbeschwerden aber nicht nur eine reine Kopfsache. In erster Linie bemerken viele Frauen, dass sich ihr Wohlbefinden in den Wechseljahren ändert – auch in der Intimzone. Das kann sich wiederum auf die Partnerschaft und den Alltag allgemein niederschlagen. Häufig geht es Frauen vor allem darum, das eigene Wohlbefinden zu verbessern. Dafür suchen sie vorrangig nach einfachen Maßnahmen, die in den Alltag integriert werden können, Lebensstiländerungen oder auch sanfte Therapien, die weder kompliziert sind noch den Körper belasten.

Die Wechseljahre sind keine Erkrankung, sondern ein ganz normaler Lauf der Dinge. Deshalb geht es den meisten Frauen nicht darum, gegen die Wechseljahre vorzugehen (was ja auch nicht möglich ist), sondern sich während dieser Zeit einfach wohlzufühlen und den eigenen Körper zu unterstützen.

Hormonelle Veränderungen und deren Auswirkungen auf den Intimbereich

Der Rückgang der Östrogenproduktion ist eine der größten Umstellungen während der Wechseljahre. Östrogene regeln nicht nur den Reifungsprozess der weiblichen Eizellen und steuern somit die Fruchtbarkeit, sondern sie sind beispielsweise auch mit dem Kollagenaufbau, dem Knochenstoffwechsel, dem Fettstoffwechsel, der Synthese von Gerinnungsfaktoren und der Proteinsynthese verbunden. Auch für die Erhaltung des Vaginalgewebes spielen Östrogene eine Rolle. Sinkt der Östrogenspiegel, kann dies zu unterschiedlichen Veränderungen beitragen.

Vaginale Trockenheit
Eine der häufigsten Beschwerden während der Wechseljahre ist Scheidentrockenheit. Östrogen sorgt dafür, dass der Intimbereich gut befeuchtet bleibt. Durch den sinkenden Östrogenspiegel wird das Gewebe dünner und weniger befeuchtet. Durch den Hormonrückgang kann es so zu vaginaler Trockenheit, Juckreiz, Brennen und auch Schmerzen (z. B. beim Geschlechtsverkehr) kommen.

Nachlassen der Elastizität
Der Rückgang von Östrogen zieht in der Regel auch einen Rückgang an Kollagen mit sich. Dadurch verliert das Gewebe an Festigkeit und Elastizität. Der Intimbereich kann daraufhin erschlaffen, womit sich einige Frauen sehr unwohl fühlen.

Atrophie
Die verringerte Kollagenproduktion und der natürliche Alterungsprozess können zudem zur sogenannten Atrophie beitragen. Es handelt es um einen Geweberückgang, der den gesamten Intimbereich betreffen kann. Infolge der hormonellen Veränderungen wird das Gewebe meist dünner. Dies kann die natürlichen Schutzfunktionen beeinträchtigen und den Intimbereich anfälliger für Schmerzen oder Infektionen machen.

Veränderung des pH-Werts
Eine weitere mögliche Veränderung während der Wechseljahre betrifft das Scheidenmilieu. Normalerweise ist es leicht sauer mit einem pH-Wert zwischen 3,8 und 4,4. Durch die Hormonänderungen kann der pH-Wert in den neutralen Bereich rutschen und Werte von etwa 5,0 oder sogar 7,0 annehmen. Dadurch sinkt die Kultur an wichtigen Bakterien und das Risiko für schädliche Bakterien, Keime oder Pilze kann ansteigen. Eine denkbare Folge ist eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen.

Veränderungen der Schamlippen
Das Dünnerwerden des Gewebes kann auch das Aussehen der Labien beeinflussen. Durch die nachlassende Elastizität und den Geweberückgang können die Schamlippen an Fülle und Festigkeit verlieren. Dies kann beispielsweise dazu beitragen, dass die inneren Labien deutlicher hervortreten, was viele Frauen als unangenehm empfinden.

Verändertes Haarwachstum
Die hormonelle Umstellung kann sich auch im Haarwachstum bemerkbar machen. Manche Frauen stellen eine stärkere Schambehaarung fest, während bei anderen Frauen das Haarwachstum zurückgeht.

Beeinflussung der Empfindsamkeit
Ebenso kann sich die Nervensensibilität im Intimbereich verändern. Dies kann einerseits dazu führen, dass die Intimzone empfindlicher auf Reize reagiert (was sowohl positiv als auch negativ sein kann), oder aber die Frauen weniger spüren und auch das Lustempfinden nachlässt.

Welche Faktoren können Beschwerden verstärken?

Jede Frau erlebt die Wechseljahre anders. Ob und welche Symptome auftreten, ist ganz verschieden. Auch das Ausmaß variiert. Einige Faktoren können bestimmte Beschwerden zusätzlich verstärken. Dazu gehören unter anderem:

  • Stress
  • Ernährung
  • Medikamente
  • Intimpflege
  • Nikotin und Alkohol

Mit einem gesunden Lebensstil, regelmäßiger Bewegung an der frischen Luft und einer sanften Pflegeroutine können Sie Ihr Wohlbefinden in den Wechseljähren aktiv unterstützen.

Wie lassen sich die Beschwerden lindern?

Vielfach lassen sich unangenehme Wechseljahresbeschwerden bereits durch eine gezielte Lebensstilanpassung reduzieren. Der Körper verändert sich und hat demnach andere Ansprüche und Bedürfnisse. Auf diese zu achten, kann bereits helfen. Zusätzlich können Sie bestimmte pflanzliche Präparate probieren, zu denen wir Sie gern beraten. Hormonelle Therapien sind ebenfalls möglich und werden auf die Patientin entsprechend angepasst.

Eine moderne Behandlungsform ist die vaginale Lasertherapie. Wir bieten in unserer Praxis die MonaLisa Touch®-Behandlung an, bei der ein spezieller Vaginalapplikator Energieimpulse an das Gewebe abgibt und dieses stimuliert. Dadurch sollen die körpereigenen Prozesse, wie unter anderem die Kollagensynthese und Durchblutung, angekurbelt werden, um den Bereich sanft aufzubauen. Der Aufbau des Gewebes und die Verbesserung der Lubrikation reduzieren eine Vielzahl der Beschwerden, die während der Wechseljahre im Intimbereich auftreten können.

Die Laserbehandlung dauert nur wenige Minuten und findet ambulant direkt in der Praxis statt. Eine zusätzliche Betäubung ist nicht notwendig, da das Verfahren minimalinvasiv und schmerzarm verläuft. Patientinnen sprechen meist von einem Wärmegefühl oder einem leichten Ziehen, das gut erträglich.

Mehr zu MonaLisa Touch® und weiteren Möglichkeiten gegen Wechseljahresbeschwerden besprechen wir gern in einem persönlichen Beratungstermin mit Ihnen. In unserem Online-Buchungssystem finden Sie passende Termine. Wir freuen uns auf Sie!